Nachweis der Wirksamkeit wasserabweisender Injektionsverfahren für eine nachträgliche Mauerwerksabdichtung
Abstract
Auf Grund der Problematik von aufsteigender Mauerwerks-Feuchte an kapillaren Mauerwer-ken bei fehlender Querschnittsabdichtung (Q-Sperre), werden Injektionsmittel, die hydropho-bierend und/oder porenverengend wirken, nachträglich im Bohrlochverfahren eingesetzt. Eine solche nachträgliche Q-Sperre muss in ihrer Wirksamkeit überprüft werden. Hierzu wird neben bereits existierenden makroskopischen Verfahren ein neues mikroskopisches Nachweisver-fahren vorgestellt. Dieses Nachweisverfahren nutzt das Environmental Scanning Microscope (ESEM), bei dem in situ Betauungsvorgänge an den aus der Injektionsebene entnommenen Proben erzeugt und nachgewiesen werden können. Die Ausgabe der Ergebnisse erfolgt per Bild oder Film. Anhand der Betauung im ESEM mit dem Medium Wasser können über das Kontaktwinkelmessverfahren an den Tautropfen zutreffende Aussagen über die wasserabwei-senden Fähigkeiten der Untersuchten Probe und somit über die Wirksamkeit der Abdichtung, getätigt werden. Es bestehen nachweisbare Korrelationen zu den makroskopischen Nach-weisverfahren. Im vorliegend vorgestellten neuen Nachweisverfahren wird in zwei Stufen vor-gegangen, indem in Stufe 1 makroskopische Messdaten, bezogen auf das eingesetzte Injekti-onsmittel erfasst werden. In der zweiten Stufe werden im ESEM, anhand von Betauungsvor-gängen, mikroskopische Kontaktwinkel gemessen und mit den in Stufe 1 gewonnenen Daten über ein rechnerisches Modell korreliert. Im Ergebnis kann ein geometrisches, qualitatives und quantitatives Bild von der durch den Injektionsmitteleinsatz veränderten Kapillarität dargestellt werden. Das hier vorgestellte Verfahren versteht sich als Weiterentwicklung bereits bestehen-der Verfahren und bietet den Vorteil, dass mit geringen Probenmengen in kurzer Zeit sehr präzise Ergebnisse erzielt werden können. Das neue Nachweisverfahren eignet sich für den baupraktischen Einsatz.